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Ich bin also dann dieses Jahr (2016) zum heurigen Glockner Trail angemeldet um einen "richtigen" Ultratrail in den Alpen zu absolvieren! Inspiriert haben mich die Erzählungen von letztjährigen Teilnehmern beim U.TLW und die Tatsache, dass ich eben gerade an diesem Wochenende Urlaub habe.

Als ich dann angemeldet war, habe ich erst einmal ein paar Berichte gelesen und musste feststellen, dass der Lauf doch anscheinend recht anspruchsvoll ist. Da fanden sich Sätze wie:

"So ziemlich jeder hat hier diesmal unterschätzt, wie schwer die Strecke bei aller Schönheit ist. Vermutlich sogar die Veranstalter
          – Sie haben ein Monster erschaffen!"

 Es wird ja viel geschrieben, wenn solche Sätze aber vom "Gripmaster" Stephan Repke stammen weiß man, dass es ernst wird. Wenn man dann noch erfährt, dass die DNF-Quote bei um die 70 % lag, wobei man berücksichtigen muss, dass das Rennen dann auch irgendwann witterungsbedingt abgebrochen wurde, kann man sich eigentlich nur noch damit aufbauen, dass bei "Barkley" noch weniger ankommen. :-)
Aber jetzt mal im Ernst. Dieser Lauf ist nicht ohne und führt ins Hochgebirge, so müssen einige hohe Übergänge gemacht werden wie der Kalser Tauern (2518 m) und das Kapruner Törl (2639 m).

Der Lauf hat eine Länge von um die 50 km, mit ca 2000 positiven Höhenmetern das Gelände ist zwischen Kalser Tauern und Kapruner Törl durchaus anspruchsvoll und führt über einige Schneepassagen und über verblocktes Gelände.

Start des GGT 50 (Glockner Trail) ist in Kals auf der anderen Seite des Alpen-Hauptkammes. Morgens um 4:00 Uhr wurden wir (die Leute die es vorgezogen haben am Zielort zu schlafen) mit dem Bus von Kaprun in einer doch relativ langen Busfahrt nach Kals gebracht.

Wir hatten Gelegenheit in einer Halle noch etwas zu frühstücken, uns auf den Lauf vorzubereiten und noch die gut belagerten Toiletten zu besuchen.
Auch sollte es ein Racebriefing geben welches aber recht sparsam ausfiel, vielmehr wurden die Favoriten und Lokalmatadoren vorgestellt und sehr ausgiebig die Zwischenstände und das Livetracking des um Mitternacht gestarteten Hauptlaufes GGUT gezeigt.

 
     

Punkt sieben Uhr fiel der Startschuss zum Lauf und es ging erst einmal durch das Dorf Kals und weiter gemächlich langsam ansteigend entlang des Kalser Bachs ins Dorfer Tal zum grünlichblauen Dorfer See, während auch schon die Gletscher ins Blickfeld kamen.

     
         

Nun steilte es sehr gewaltig an, und wir gingen unterstützt von den Stöcken, welche die meisten dabei hatten in Serpentinen den Hang hinauf. Bald ging es in Schnee über und wir überqueren den Hauptalpenkamm am Kalser Tauern auf 2518 m.

 

   
         

 

 
     

Weiter ging es auf ein paar Schneefeldern hinunter und dann auf verblocktem schwierigem Terrain abwärts, um später entlang des Weißensees zum Verpflegungspunkt Rudolfshütte zu gelangen.

   
         

An der Rudolfshütte angekommen, hat das Wetter langsam zugezogen und die Bergwachtler an der Hütte meinten schon, es könne bald Regen kommen. Ich habe mich dort erst einmal ausgiebig gestärkt, leckere Suppe und viel Obst gegessen und meine Flaschen wieder aufgetankt, denn es sollte nun ein langer Abschnitt kommen. Aus der Hütte wieder herausgekommen hatte es etwas abgekühlt, oder ich war nur etwas ausgekühlt von der Pause, auf jeden Fall ging nun aber ein starker Wind, sodass ich meine Regenjacke zum Schutz überzog.

       
             

Der Weg führte im weiteren Verlauf dann über eine matschige Wiese, auf kleinen "Schleichpfaden" hinunter zum Tauernmoossee. Nun wartete auch schon der nächste steile, anspruchsvolle Übergang über das Kapruner Törl, auf 2639 m, das Rifflkees meist im Blick.

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An der Scharte angekommen, hatte man einen wunderschönen Blick über die Berglandschaft und ich erspähte ein paar Schafe, welche sich hier oben zwischen den Felsen versteckten.

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Der Abstieg führte entlang schöner Wasserfälle und Wiesen zu den Kapruner Hochgebirgsstauseen und über die Staumauer zur letzten VP.

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Dann ging es eigentlich nur noch abwärts und am Ende flach ins Ziel. Es war geschafft!

Cutoffzeiten sind an der Verpflegungsstelle Rudolfshütte um 12.30 Uhr und an der Verpflegungsstelle Kapruner Stauseen um 16.00 Uhr gewesen. Zielschluss war Punkt 18.00 Uhr in Kaprun. Es gibt insgesamt zwei Verpflegungstellen (die bei Cutoff genannten) und noch eine weitere um Wasser aufzunehmen am Kalser Tauernhaus nach ca 12 Kilometern.