Am 20. August war in den Medien von einer Zucchini - Vergiftung zu lesen.

Ein 79jähriger Mann und seine Frau waren nach dem Genuss eines Zucchiniauflaufs mit Zucchinis aus dem eigenen Garten anfangs mit Verdacht auf eine schwere Magen-Darm-Infektion ins Krankenhaus in Heidenheim eingeliefert worden.

Der Rentner verstarb, die Frau die weniger gegessen hatte überlebte.

 

Gurken und Zucchinis - eigentlich recht viele Vertreter der Gattung Cucurbita - enthalten die Substanz 22-hydroxy-23,24,25,26,27-pentanorcucurbit-5-en-3-one (Trivialname Cucurbutacin).

Insgesamt sind 38 verschieden Cucurbutacine bekannt, diese zeichnen sich durch ihren stark bitteren Geschmack aus.
Die LD50 oral Maus liegt bei ca. 5mg/kg. Ein Durchschnittsmann von 60kg müsste demnach 300mg oral aufnehmen. Da die Substant sehr bitter schmeckt passiert dies recht selten. Unsere "Zucht"-Gurken und Zucchinis enthalten sehr wenig von der giftigen Substanz. Es kann aber durch Rückkreuzungen vor allem mit Zierkürbissen - denen wurde die Substanz nicht "abgezüchtet", Zuchtziel war ja hier die Form - zu Pflanzen mit höheren Konzentrationen kommen. Viele Hobbygärtner verwenden die Samen ihrer geliebten Sorten jedes Jahr aufs neue indem sie Samen vom letzten Jahr aussähen die dann nicht mehr sortenrein sind. Auch durch Stressfaktoren wie Hitze und Trockenheit kann es zu einer Erhöhung der Konzentration kommen. So hat wahrscheinlich schon jeder einmal eine bittere Gurke probiert die zu wenig Wasser abbekommen hat.